Wärmebehandlung bei HTO – Das Spannungsarmglühen

Das Wärmebehandlungsverfahren Spannungsarmglühen kommt bei HTO immer dann zum Einsatz, wenn die inneren Spannungen im Material bzw. im Werkstück, welche durch behinderte Verformung, mechanische Beanspruchung oder ungleichmäßige Temperatureinflüsse (z. B. Schweißen, Zerspanen, Kaltumformen, Gießen) entstanden sind, nennenswert reduziert werden sollen.


Das Spannungsarmglühen führt bei richtiger Anwendung zum nachhaltigen Abbau der inneren Spannungen – ohne dabei wesentliche Änderungen anderer Werkstoffeigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit und Duktilität, zu verursachen. Dabei sind sowohl die Erwärmung als auch die Abkühlung der Stahlbauteile langsam und gleichmäßig durchzuführen, damit die Entstehung von Rissen bzw. erneuten Spannungen im Bauteil vermieden wird. Die Standard-Glühparameter für übliche Baustähle liegen bei maximal 580 °C bei einer Haltedauer von 120 Minuten.  

Je nach Glühzweck und bei sehr kleinen oder großen Bauteilquerschnitten können andere Glühparameter angebracht oder sinnvoll sein. Zunderbildung und Randentkohlung der Stähle treten bei den üblichen Glühtemperaturen im Bereich von 500 bis 650 °C noch nicht auf. Bei zuvor vergüteten Teilen ist zu beachten, dass die Glühtemperaturen 30 bis 50 °C unter der Anlasstemperatur der vorherigen Vergütung bleiben.

Die Vorteile des Spannungsarmglühen
• Verzugsarme Weiterverarbeitung der Bauteile
• Kürzere Bearbeitungszeiten durch geringeres Aufmaß
• Nachweislich bessere Standzeit der Werkzeuge
• Reduktion von Härterissen in der nachgelagerten Wärmebehandlung

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Das Spannungsarmglühen führt zum nachhaltigen Abbau der inneren Spannungen.